Langzeit-Blutdruckmessung und Schlafapnoe-Screening (s.u.)
Zur besseren Vorbereitung haben wir im Folgenden wichtige Informationen zur geplanten Untersuchung an dieser Stelle zusammengestellt. Wir bitten wir Sie, den entsprechenden Fragebogen bereits vor Ihrem Termin auszufüllen.
Wozu eine Langzeit-Blutdruckmessung?
Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt, ist eine sehr häufige Erkrankung: 30 bis 45 Prozent der Bevölkerung in Europa sind betroffen, wobei die Häufigkeit mit dem Lebensalter zunimmt. Arterielle Hypertonie ist ein Risikofaktor für folgenschwere Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Da Bluthochdruck erfolgreich behandelt werden kann, ist eine frühzeitige Diagnose sehr wichtig.
Bei der Messung des Blutdrucks unterscheidet man die Praxismessung von der praxisunabhängigen Messung, die üblicherweise als Langzeitblutdruckmessung über 24 Stunden oder als häusliche Blutdruckmessung durch den Patienten selbst erfolgt. Der Vorteil der Blutdruckmessung außerhalb der Arztpraxis ist die höhere Anzahl der dokumentierten Blutdruckwerte. Die Messung der Blutdruckwerte in der gewohnten Umgebung unter alltäglichen Bedingungen ermöglicht zudem eine repräsentativere Bestimmung des richtigen Blutdrucks. Dieser schwankt im Tagesverlauf und in Abhängigkeit von vielen Einflussfaktoren: Zum Beispiel ist er bei Aufregung oder körperlicher Anstrengung höher als im Schlaf.
Wie läuft eine Langzeit-Blutdruckmessung ab?
Während der Messung trägt der Patient ein tragbares Messsystem, das aus einem kleinem Registriergerät und einer damit verbundenen Oberarm-Blutdruckmanschette besteht. Über einen Zeitraum von 24 Stunden pumpt sich die Manschette in bestimmten Zeitabständen automatisch auf – tagsüber alle 15 Minuten, nachts alle 30 Minuten. Wenn sich die Manschette aufpumpt, sollte der Patient seinen Arm möglichst ruhig auf Herzhöhe halten. Beim langsamen Ablassen der Luft zeichnet das Messgerät pulssynchrone Amplitudenschwankungen auf und ermittelt so den systolischen und diastolischen Blutdruck. Das kleine Aufnahmegerät speichert die gemessenen Blutdruckwerte und die Herzfrequenz. Aus 40 bis 60 Messungen entsteht ein Blutdruck-Profil.
Während der Langzeitblutdruckmessung empfehlen wir Ihnen, Ihrem normalen Alltag nachzugehen. Oft neigen Patienten dazu, den Tag der Messung besonders ruhig zu verbringen und alltägliche Belastungen zu vermeiden. Die Intention der Langzeitmessung ist es jedoch, ein Blutdruck-Profil zu erstellen, welches auch alltägliche Schwankungen des Blutdrucks realistisch abbildet. Nur so ist es den behandelnden Ärzten möglich, die passenden Maßnahmen zu ergreifen. Daher erhalten Sie für die Zeit der Messung ein Aktivitätenprotokoll, in welchem Sie Ihren Tagesablauf sowie besondere Ereignisse notieren können.
Sollte die Messung zur Verlaufskontrolle der verordneten Medikation erfolgen, ist es außerdem wichtig, dass Sie Ihre Medikamente wie gewohnt einnehmen.
Welche Informationen liefert eine Langzeit-Blutdruckmessung?
Die Langzeit-Blutdruckmessung ist eine einfache und risikolose Methode, um wichtige Informationen über das Herz-Kreislaufsystem zu erhalten. Bei der Untersuchung werden mehrfach zwei Werte gemessen: der obere (systolische) Wert und der untere (diastolische) Wert. Zudem erhält der Arzt Informationen über die Mittelwerte während des Tages und der Nacht. Der Patient führt parallel ein Protokoll über seine Tätigkeiten während eines Tages mit einem normalen Tagesablauf. So erleichtert er dem auswertenden Arzt, Blutdruckveränderungen auf bestimmte Aktivitäten zurückzuführen.
Das erhobene Blutdruck-Tagesprofil dient zum einen der Diagnose einer arteriellen Hypertonie, zum anderen ist es auch für die Verlaufskontrolle einer medikamentösen Therapie wichtig. Während des Schlafs sinkt der Blutdruck normalerweise um 10 bis 20 Prozent. Besteht der Verdacht auf einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus des Blutdrucks, kann die Langzeitmessung auch hier wichtige Daten liefern.
(Quelle: Deutsches Herzzentrum der Charité)
FRAGEBOGEN “Langzeit-Blutdruckmessung”
Schlafapnoescreening – Polygraphie
Per ambulanter Polygraphie den Atemaussetzern im Schlaf auf den Grund gehen
Sie fühlen sich andauernd matt und leiden unter Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang: Bei Betroffenen mit Atemaussetzern im Schlaf ist die Lebensqualität stark eingeschränkt. In unserer Praxis haben wir die Möglichkeiten, der Ursache auf den Grund zu gehen. Dafür führen wir bei Ihnen eine sogenannte ambulante Polygraphie durch. Mit dieser Untersuchung im Rahmen eines Schlafapnoe-Screenings können wir Ihren Nachtschlaf überwachen und Rückschlüsse auf die Ursachen Ihrer Abgespanntheit ziehen.
Erscheinungsformen einer Schlafapnoe
Hinter einer sogenannten Schlafapnoe können sich verschiedene Erkrankungen verbergen. Der Begriff „Apnoe” leitet sich ab vom griechischen ápnoia, was so viel wie „keine Atmung” bedeutet. Unter einer Apnoe versteht die Medizin ein Aussetzen der Atmung – darunter auch Atemaussetzer im Schlaf. Während der Nachtruhe kommt es dann zu Atempausen oder zu einer deutlichen Verschlechterung der Atmung. Nicht alle diese Erkrankungen gehen auf eine Einengung (Fachbegriff: Obstruktion) der oberen Atemwege zurück. Atemaussetzer im Schlaf mit einer solchen Obstruktion sind jedoch am häufigsten. Dazu zählt auch das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom, das mit Hilfe des Schlafapnoe-Screenings untersucht werden kann.
Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom äußert sich bei den Betroffenen folgendermaßen:
- Tagesmüdigkeit
- Einschlafneigung am Tag
- Konzentrationsstörungen
- unruhiger, nicht erholsamer Schlaf
Die unangenehmen Mattheits- und Erschöpfungszustände sind beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom die Folge dauernder Störungen während der Nacht. Diese gehen auf die Atemaussetzer im Schlaf zurück. Mit einer ambulanten Polygraphie im Rahmen des Schlafapnoe-Screenings können wir möglichen Ursachen näherkommen.
Gründe für Atemaussetzer im Schlaf
Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom erschlaffen Teile der Rachenmuskulatur während des Schlafs zu stark. Dadurch kommt es zu Schnarchen, wiederholten Verschlüssen im Rachenbereich und Atemaussetzern im Schlaf. Die Folgen davon sind:
- immer wiederkehrender Sauerstoffmangel
- erhöhte Atemanstrengungen des Körpers
- Weckreaktionen ohne volles Bewusstsein mit verstärkter Atemaktivität (Fachbegriff: Arousal)
Aufgrund der Atemaussetzer im Schlaf ist die Schlafqualität stark vermindert. Zudem kommt es infolge der Arousal-Reaktionen zu unregelmäßigem Herzschlag und wiederkehrenden Situationen mit nächtlichem Bluthochdruck. Langfristig wird das Herz-Kreislauf-System dadurch belastet.
Ablauf des Schlafapnoe-Screenings
Wenn bei Ihnen der Verdacht auf ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom mit Atemaussetzern im Schlaf besteht, gehen wir dem systematisch nach. Dazu dient das Schlafapnoe-Screening. Screening-Verfahren zielen in der Medizin auf das systematische Aufspüren von Erkrankungen ab. Im Fall des Schlafapnoe-Screenings bedienen wir uns dazu der ambulanten Polygraphie („Polygraphie” nach dem griechischen polygraphía‚ was etwa „Vielschreiben” bedeutet). Für das Schlafapnoe-Screening erhalten Sie ein kleines tragbares Gerät, das Sie selbst anlegen und eine Nacht lang in heimischer Schlafumgebung tragen können. Eine Mitarbeiterin unseres Praxis-Teams erläutert Ihnen zuvor ausführlich den Umgang mit dem Apparat. Das Aufnahmegerät zeichnet während Ihres Schlafs wichtige Körperfunktionen auf. Das kann uns erste Hinweise auf die Ursache möglicher Atemaussetzer im Schlaf geben. Das Gerät verfügt über folgende Funktionen:
- Messung der Herzfrequenz
- Ermittlung der Sauerstoffsättigung des Blutes
- Mikrofon zur Erfassung von Schnarchgeräuschen
- Messeinheit zur Bestimmung des Atemflusses über Nase und Mund
- Aufzeichnung der Atembewegungen von Brustkorb und Bauch
- Registrieren von Atemaussetzern im Schlaf
- Erfassung der Körperlage im Laufe der Nacht
Nachdem Sie die ambulante Polygraphie zwecks Schlafapnoe-Screening durchgeführt haben, kommen Sie an einem der folgenden Tage wieder zu uns in die Praxis. Mit Computerhilfe werten wir die Messdaten aus Ihrem Schlafapnoe-Screening aus. Abhängig vom Ergebnis können wir weitere Maßnahmen veranlassen: Entweder beginnen wir bereits mit einer geeigneten Therapie gegen Atemaussetzer im Schlaf – oder wir leiten Sie für weitere Untersuchungen an ein Schlaflabor weiter.
Quelle: https://www.dradamstanek.de/